L'Aquila, Hauptstadt der Abruzzen, stellt die kulturelle Wiege der Region dar, sowohl aufgrund ihrer Tradition des Theaters und der Musik, als auch wegen ihrer Universität. L'Aquila ist ausgesprochen reich an Kunstwerken und Monumenten; man sagt, dass die Zahl 99 die magische Zahl der Stadt sei, da sie 99 Kirchen, Plätze und Brunnen besässe. Diesbezüglich ist auch der bekannte Brunnen mit seinen 99 Wasserhähnen bezeichnend. Die Wirtschaft der Stadt wird vom Tourismus gefördert, vom Handel und vor allem von der Industrie, bei der vor insbesondere Elekronik eine bedeutende Rolle spielt. Erwähnenswert ist auch das Labor für Nuklearphysik, das sich in einem unterirdischen Stollen im Gran Sasso-Gebirge befindet. Die umliegenden Berge sind begehrte Ziele von Wanderern, Alpinisten und Liebhabern des Wintersports. L'Aquila wurde im XIII. Jahrhundert gegründet; nach den Wissenschaftlern ist ihre Gründung auf Friedrich II. von Staufen zurückzuführen. Später wurde die Stadt von den Angiò beherrscht und in dieser Epoche wurden eigene Statute festgelegt, wodurch der Handel aufblühte. Im XV. Jahrhundert erhielt L'Aquila durch Ferdinando di Aragona die Befugnis, eigene Münzen zu prägen und eine eigene Universität zu gründen. Durch ein Erdbeben wurde die Stadt zu Beginn des 17. Jahrhunderts zerstört, anschliessend wieder aufgebaut und ihre Entwicklung fortgesetzt. Unter der Kontrolle der Bourbonen konnte L'Aquila ihre Stellung als Hauptstadt der Abruzzen konsolidieren.