Nach einigen Theorien existierte die Ortschaft bereits zur Römerzeit; im Jahre 1324 wird sie mit dem namen Pietra Cimmeria erwähnt; mit Sicherheit wird sie im 15. Jahrhundert in verschiedenen Versionen erwähnt, "Petracameri" und "Petra Camelis seu Camelii", sowie um darauffolgenden Jahrundert als "Petra Camelorum", "Petra Camerii" und "Pietra Camea"; der heutige mane existiert seit dem 18. Jahrhundert. Der Ort war Lehen der Orsini, bis er im Jahre 1526 von Carlo V dem Ferrante de Alarcon y Mendoza geschenkt wurde; es blieb im besitz seiner Nachkommen bis zum Ende der Lehnswesens. In der Vergangenheit waren die Wollkämmer berühmt, die saisonweise emigrierten, vor allem in die Toskana. Pietracamela befindet sich am Fusse eines Felsausläufers, an den Hängen des Gran Sasso; es handelt sich um einen Luftkurort und einen beliebten Fremdenverkehrs-Ort sowohl im Sommer als auch im Winter, in einer usserst reich bewaldeten Gegend. Hier ist einer der besten Ausgangspunkte für Besteigungen des Corno Grande e des Corno Piccolo. Das Wintersportzentrum von Prati di Tivo, über dem Ort gelegen, besitzt angenehme Pisten für Abfahrten und Langlauf. Im historischen Zentrum befinden sich diverse steinerne Häuser aus dem XIV.-XVI. Jahrhundert; in der Kirche S. Leucio befinden sich ein aussergewöhnlicher Weihwasserbehälter aus Stein aus dem 15. Jahrhundert, mit Wassertieren a rilievo und zwei goldene Kreuze für Prozessionen. Die Kirche San Giovanni (aus dem XV. Jahrhundert) hat einen kleinem Glockenturm und einem antiken Portal aus dem Jahre 1626; aus noch älterer Zeit (1530) stammt das Portal der Kirche San Rocco.