Die Funde in Grotten und Unterschlüpfen gehen auf Siedlungen der Altsteinzeit und Neusteinzeit zurück. Gräberfelder und wertvolle Grabausstattungen stammen dagegen aus der Eisenzeit und der Kultur der Gegend, die "Piceno" genannt wird. Zu den wertvollsten Funden gehört die Statue des Königs Nevio Pomuledeio, bekannt als der Krieger von Capestrano (Guerriero di Capestrano), die im Archäologischen Museum von Chieti aufbewahrt wird. Die grösste Zahl der Funde stammt jedoch aus der Römerzeit.
Teate Marrucinorum - Chieti, an verschiedenen Stellen der Stadt.
Zufahrtswege: Über die Autobahn A 14, Ausfahrt Pescara-Chieti.
Von der antiken Siedlung Teate, dem heutigen Chieti, sind wichtige Zeugnisse erhalten. Auf der Piazza Valignani befindet sich eine Zisterne, die von einem Kreuzgewölbe auf Pilastern mit viereckigem Grundriss überdacht ist. Bedeutend ist der Tempelkomplex in der Nähe des Corso Marrucino, bestehend aus drei Gebäuden, zu denen man über eine gemeinsame Treppe auf der Fassadenseite Zugang hat. Der Komplex geht auf die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. zurück und wurde von M. Vettio Marcello, dem Prokurator Neros, erbaut. Erwähnung verdient auch das Theater, aus der gleichen Zeit der Tempel, mit einem Durchmesser von 84 m. Ebenso der Thermenkomplex, bestehend aus einer Zisterne und den Thermen mit Mosaikfussböden.
Juvanum - Montenerodomo (CH).
Zufahrtswege: Über die Autobahn A 14, Ausfahrt Val di Sangro, danach auf der SS 652 bis nach Fallo, anschliessend über Ortsstrassen.
In der Nähe der Gemeindeverwaltung von Montenerodomo errichteten die Zisterziensermönche auf den Ruinen von Juvanum die Wallfahrtskirche Santa Maria di Palazzo. In dieser Gegend wurden zwei Tempel entdeckt. Am östlichen Abhang des Hügels der Akropolis befand sich der Zuschauerraum eines Theaters, von dem der Orchesterraum und die 8 Stufenreihen besichtigt werden können. Von der Akropolis herunterkommend wurde das Forum durch eine mit Halbsäulen gezierte Basilika abgeschlossen.
Interamnia Praetutiorum - Teramo, an verschiedenen Stellen der Stadt.
Zufahrtswege: Über die Autobahn A 14, Ausfahrt Teramo, danach über die SS 80.
Teramo erhebt sich auf einer Anhöhe zwischen dem Zusammenfluss zweier Flüsse, dem Tordino und dem Vezzola, und wurde in der Antike Interamina genannt, was "zwischen den zwei Flüssen" bedeutet; der andere Teil des Namens, Praetutiorum, erinnert an das Volk der Prätutier, die ursprünglichen Bewohner der Stadt. Von der antiken Siedlung sind noch erhalten: das Theater mit 78 m Durchmesser und einem Zuschauerraum von 3000 Plätzen, das Amphiteater und ein Wohngebäude, "Casa Savini", bekannter als "Domus del Leone", in dem sich ein Mosaik befindet, das einen Löwen im Kampf mit einer Schlange darstellt.
Corfinium - Corfinio (AQ), im Ort und im Ortsteil Varranice.
Zufahrtswege: Über die Autobahn A 25, Ausfahrt Sulmona, danach über die SS 17 und 5.
Im Peligna-Tal befindet sich der Ort Corfinio, der auf dem antiken Corfinium errichtet wurde, der Hauptstadt der italischen Liga während des Krieges gegen Rom (Guerra Sociale, 90 v.Chr.) war. Zeugnisse der römischen Stadt sind die Ruinen zweier turmartiger Grabdenkmäler und antike Mauerreste, die heute von der Siedlung einverleibt wurden.
Alba Fucens - Massa d'Albe (AQ), in der Umgebung des Ortes.
Zufahrtswege: Über die Autobahn A25, Ausfahrt Avezzano, danach über Ortsstrassen.
Die Ausgrabungsstätten von Alba Fucens, in der Nähe von Massa d'Albe in der Provinz L'Aquila, sind eine der wichtigsten und besterhaltenen der gesamten Region. Die archäologische Stätte betritt man durch das Fellonica-Tor. Hier befinden sich die Basilika aus der Zeit Sillas und die Strasse der Pilaster, der entlang zahlreiche antike Läden angeordnet sind, u.a. ein Thermopolium (Getränkeverkauf), dessen Schanktheke mit einem Becken ausgestattet ist.
Peltuinum - Prata d'Ansidonia.
Zufahrtswege: Über die Autobahn A24, Ausfahrt L'Aquila, danach über die Staatsstrasse SS 17 und über Ortsstrassen.
In der Provinz L'Aquila befindet sich auch die Ausgrabungsstätte Peltuinum. Die Stadt wurde 346 n.Chr. durch ein Erdbeben zerstört. Von der Stadtmauer sind noch zahlreiche Abschnitte erhalten; zur Linken der Stadtmauer befindet sich das Theater aus der Zeit Augustus' und daneben ein heiliger Bereich, bestehend aus einem korinthischen Tempel, der von einem weiten Bogengang mit viereckigem Grundriss umgeben ist.
Amiternum - San Vittorino.
Zufahrtswege: Über die Autobahn A24, Ausfahrt L'Aquila, danach entlang der Staatsstrasse SS 80.
Imposant sind die Ruinen des Theaters, ein retikulärer Bau aus der Zeit Augustus', der gut 2000 Zuschauern Platz bieten konnte; auf der anderen Seite des Flusses Aterno erheben sich die Ruinen des Amphitheaters, das sich in zwei Arkaden gliedert, und eines öffentlichen Gebäudes aus der Kaiserzeit mit Mosaikfussböden und mit Fresken verzierten Wänden.
Heiligtum von Ercole Curino - Sulmona (AQ).
Zufahrtswege: Über die Autobahn A25 Pescara-Roma, Ausfahrt Pratola Peligna.
Das Heiligtum ist das bedeutendste Monument von Sulmona und befindet sich auf den breiten künstlichen Terrassen zu Füssen des Berges Morrone; man hielt es für die Wohnstätte Ovids, der aus Sulmona stammte. Zwei Treppenrampen führen zu einer Terrasse, wo Reste eines Heiligtums erhalten sind, die mit Fresken und raffinierten Mosaikfussböden verziert sind. Von der Terrasse erreicht man über eine Treppe die Spitze des Tempels, wo sich ein Brunnen befand.
Le Paludi - Celano (AQ).
Zufahrtswege: Über die Autobahn A25, Ausfahrt Celano; mit der Bahn (L'Aquila - Sulmona) bis zum Bahnhof Celano.
Die 1985 begonnenen Ausgrabungen haben eine vorgeschichtliche Pfahlbausiedlung an den Tag gelegt, die auf das 3.-2. Jahrhundert v. Chr. zurückgeht. Es wurden Holzpfähle ausgegraben, die aus den Sümpfen hervorragen und auf denen die Wohnhütten errichtet wurden. Das Leben in dieser Siedlung spiegelt Etappen wider, die den Übergang von der Altsteinzeit zur Neusteinzeit charakterisieren. Der Einsatz des Pflugs, der von Arbeitstieren gezogen wurde, Terrassenanlagen an den Hängen der Hügel und die Herstellung von Keramiken wurden dokumentiert.
Und ausserdem...Pallanum -Tornareccio (CH) und Italisches Heiligtum - Schiavi d'Abruzzo (CH).