Die Emilia-Romagna ist reich an Zeugnissen der romanischen Zivilisation, vor allem in Rimini wo vom Augustus-Bogen aus die Via Emilia beginnt, welche die gesamte Region durchquert. Die Tiberius-Brücke, das Haus (Domus) des Chirurgen und zahlreiche historische Funde im Gemeindemuseum zeugen von der historischen Bedeutung dieser Stadt, die unter römischer Herrschaft das letzte Tor zum antiken Gallien darstellte. Zwischen dem IV. und VI. Jahrhundert erblühte die christlich-byzantinische Kunst, welche Ihren grössten Glanz in Ravenna zum Ausdruck bringt, mit bestens erhaltenen Mosaiken und Monumenten (S. Apollinare in Classe, Mausoleum von Galla Placidia, San Vitale usw.). Die bedeutendsten Zeugnisse romanischer Kunst befinden sich in den grossen Kathedralen von Modena (eines der "Weltvermögen der Menschheit"), Parma, Piacenza und Ferrara. Bologna und Piacenza wurden im Mittelalter durch gothische Monumente bereichert. Während der frühen Renaissance wirkten einige der bedeutendsten Architekten in der Emilia-Romagna, beauftragt von den führenden Herrschaften: Sigismondo Malatesta, Herr von Rimini, beauftragte Leon Battista Alberti, den Tempel der Familie Malatesta zu erbauen, sowie sein Schloss (Rocca Malatestiana), welches vollkommen restauriert wurde und ohne Zweifel eines der bedeutendsten Monumente Riminis darstellt. Zahlreiche bedeutende Maler schufen in der Emilia-Romagna, herausragend sind vor allem Correggio und Parmigianino, die in Parma triumphierten; im 16. Jahrhundert taten sich Guido Reni und Guercino hervor, im 18. Jahrhundert die bekanntesten Vertreter der Schule der Macchiaroli, Lega und Fontanesi, sowie anschliessend De Pisis und Morandi; zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird die metaphysische Malerei geboren, deren grösste Vertreter De Chirico und Carrà sind.