Sardinien, die zweitgrösste Mittelmeer-Insel nach Sizilien, ist seit jeher eine von der Halbinsel Italien abgegrenzte und isolierte Region, nicht nur aufgrund der Distanz vom Festland. Die Völker, welche Sardinien im Laufe der Jahrhunderte besetzten, siedelten stets an der Küste, ohne sich unter die lokale Bevölkerung zu mischen, die im Innenland blieb und daher bis heute eine starke kulturelle Autonomie bewahren konnte. Heute ist die Insel vor allem ein Ferien-Paradies. Der Turismus in Sardinien hat sich hauptsächlich an den herrlichen Küsten im Norden und im Osten entwickelt, doch besitzt die gesamte Region faszinierende landschaftliche und kulturelle Schätze. Die hervorragende Wasserqualität und die atemberaubende Unterwasser-Welt der fast 2000 km langen Küste macht Sardinien für Wassersportler besonders interessant. Feinsandige, schneeweisse Strände, einsame Buchten mit kristallklarem Wasser, sowie die exklusiven Badeorte der Costa Smeralda machen die Insel ausserdem zu einem Traumziel für Feriengäste, die Erholung am Meer suchen. Dank dem milden Mittelmeerklima beginnt die Badesaison bereits im Frühling und dauert bis weit in den Herbst hinein an. Ebenso abwechslungsreich und traumhaft ist das Innenland: Naturfreunde werden vom Naturpark des Supramonte- und Gennargentu-Massivs hingerissen sein. Eine Vielzahl an seltenen Pflanzen und Tieren sind in dieser faszinierenden Bergwelt zu entdecken. Da die Küste und die Berge in unmittelbarer Nähe liegen, kann man von den Badeorten bequem Ausflüge in das "ursprüngliche" Sardinien im Landesinneren unternehmen, traditionelle Folklore-Veranstaltungen miterleben, vielerlei Kunstschätze entdecken und auf den Spuren der Geschichte wandeln. Zahlreiche eindrucksvolle und zum Teil mysteriöse Zeugnisse aus den unterschiedlichsten Epochen erzählen die wechselreiche Geschichte der Insel. Die aussergewöhnlichen, turmartigen Nuraghenbauten aus grossen, rechteckigen Steinblöcken, die vor etwa 3000 Jahren errichtet wurden, sind von unschätzbarem Wert. Sardinien wird vom tyrrhenischen und vom sardischen Meer umgeben und von der französischen Insel Korsika durch die schmalen "Bocche di Bonifacio" getrennt. Zahlreiche kleine Inseln bilden eine Art Krone um den nördlichen Teil Sardiniens. Das Territorium besteht aus einer Gesamtheit von kargen Hochebenen und "ungeordneten" Berggruppen. Die Gebirge sind nicht sehr hoch, da sie seit Urzeiten der Erosion starker Winde ausgesetzt waren. Im Zentrum der Region erhebt sich der Gennargentu, welcher mit seinen ca. 1800 m der höchste Berg Sardiniens ist. Die einzige Ebene ist die des Campidano, welche sich vom Golf von Oristano im Westen bis zum Golf von Cagliari im Süden erstreckt. Aufgrund der Distanz vom italienischen Festland und der kulturellen Autonomie ist Sardinien eine Region mit eigenem Statut. Ausser in den höchsten Gebieten herrscht typisches Mittelmeer-Klima vor. Die Niederschläge konzentrieren sich hauptsächlich auf den Winter, sind aber auch dann entlang der Küste und in der Ebene des Campidano sehr gering.